Montag, 5. März 2012

Gerade noch die Kurve gekriegt

Am Samstag (3.März 2012) fand ausgerechnet in der Walter-Köbel-Halle ein "Antirassistisches Fußballturnier" statt. Veranstalter: DGB Rüsselsheim. Und das, obwohl Köbel eine lupenreine Vergangenheit als Nazi-Jurist vorzuweisen hat.

Die örtliche Antifa informierte zuvor die Presse über weitere Details aus dem Nazileben Köbels. Sicherlich nicht der letzte Höhepunkt, dass SA-Wehrabzeichen von Köbel.
Damit stand der DGB Rüsselsheim um Bernhard Grunewald gewaltig unter Druck. In der Not geboren wurden dann eine symbolische Umbenennung in Walter-Rietig-Halle anstatt Köbel. Kleiner Schönheitsfehler: wie im Rüsselsheimer Echo zu sehen, stellt sich der DGB mit einem notdürftig gestalteten Banner vor die Halle, anstatt den Köbel-Schriftzug an der Halle abzuändern. Ein weiterer Bericht in der Main-Spitze.

Gerätselt werden darf, ob der Vorschlag, die Halle nach dem antifaschistischen Widerstandskämpfer,Walter Rietig, ernst gemeint ist.
Rietig war Opelarbeiter und wurde 1942 von den Nazis in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Immer wieder gab es in Rüsselsheim Stimmen, die behaupteten, Rietig sei kein Widerstandskämpfer gewesen.

Walter Rietig hat bei Opel Kontakt zu den ZwangsarbeiterInnen für eine Widerstandsgruppe gehalten und mit diesen Informationen ausgetauscht.  Rietig hat darüber hinaus nie einen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Nazis gemacht, was ihm dann letztendlich das Todesurteil gebracht hat.
Der verheiratete Rietig wurde 36jährig als Vater eines kleinen Sohnes am 22. Dezember 1942 hingerichtet. Rote Plakate verkündeten im Opelwerk zur Abschreckung das Todesurteil.

Schon alleine diese Fakten würden für Rietig und gegen Köbel sprechen.

Allerdings sprechen der "antifaschistische" Leumund von Grunewald und dem DGB nicht unbedingt dafür, dass diese Leute 100% hinter diesen Vorschlag stehen.

Nicht nur, dass der Rietig-Vorschlag keine drei Tage zuvor in der Not geboren worden ist, auch der Aufruf dafür ist überaus unsäglich und darüber hinaus sind der DGB und Grunewald dafür bekannt den NPD-Nazis
z.B. am 1. Mai 2007 gerade den Lassalleplatz und andere Straßen in Rüsselsheim freiwillig zu überlassen.

Wer den höchst respektablen Walter Rietig als Namensgeber für die Sporthalle haben möchte, kann hier Unterschriften für die Aktion Rietig statt Köbel! leisten.


Donnerstag, 1. März 2012

Rüsselsheim:Antirassistisches Fußball-Turnier in falscher Halle


Gerade der DGB hätte es besser wissen sollen: Am Samstag soll "antirassistisch" gekickt werden, und welche Halle suchen sich die DGB-Funktionäre aus?

Genau die Walter-Köbel-Halle!

Dr. Walter Köbel war nicht nur NSDAP-Mitglied in frühen Jahren (seit 1937!), Köbel war auch kein schlechter Sportler. Als SA-Wehrsportler schaffte Köbel den Handgranaten-Wurf, der als "Keulen-Zielwurf" deutlichen militärischen Charakter hatte, sicher und präzise. Tarnen und Geländemärsche, genauso das Schießen, null Problem für Walter Köbel. Damit hatte er das begehrte SA-Wehrabzeichen der Nazis in der Tasche.
Das war aber nicht die erste Auszeichnung, die Köbel abräumt. Bereits in ganz jungen Jahren, wusste der kleine Darmstädter Nazi, durch Hass und Einsatzwillen zu überzeugen. Dafür gab es sogar das goldene Ehrenabzeichen der HJ.

Nazi-Mitgliedschaften hatte Köbel, außer der Nazipartei, auch noch gleich bei den furchtbaren Juristen, dem NS-"Rechtswahrerbund", schließlich war er ja NAZI-JURIST.

Später ging Köbel sogar in den Knast, weil er nach 1945 nicht nur seine NSDAP-Mitgliedschaft verschwiegen hatte. Raus aus dem Knast, wanzte sich Köbel systematisch an die SPD ran, und wurde so 1954 Bürgermeister von Rüsselsheim.
Großes geleistet hat er für Rüsselsheim eigentlich nicht, weil er aber 1965 als Bürgermeister dahin schied, bekam er nicht nur ein "Ehrengrab" auf dem Rüsselsheimer Friedhof, ein Bild mit seinem Konterfei im Rathaus, und eine Sporthalle mit seinem Namen, wo sogar noch eine Büste von seinem Kopf im Eingangsbereich zur Schau gestellt ist.

Armes Rüsselsheim!

Jugendliche aus Rüsselsheim, die gerne Fußball gespielt hätten, haben bereits abgewunken.
"Zu blöd", sei ihnen das Verhalten vom DGB. Antirassistisch und antifaschistisch zu sein, aber "voll okay", nur nicht so, so die jugendlichen Fußballspieler unterschiedlicher Herkunft, auf Nachfrage.

Klares Abseits für den DGB in der Walter-Köbel-Halle in Rüsselsheim!


Ein Artikel in der Main-Spitze