Mittwoch, 8. April 2009

Löhnt die Gewobau/ der Mieterverein für das antirassistische Fußballturnier?

In Rüsselsheim passieren ja viele Dinge: Wildschweine werden abgeballert, Opel vermutlich platt gemacht, Nazis marschieren 2007 unter Polizeischutz und die ach so soziale Gewobau, spendet der "Gegenseite" , dem Mieterverein, Geld zu dessen 50jährigen Jubiläum.
Es regt sich aber auch Widerstand: Langjährige Mitglieder des Mietervereins fordern jetzt die Spende der Gewobau für das antirassistische Fußballturnier zu spenden.
Den Brief an den Vorstand des Mietervereins kann man hier lesen:

Brief an den Vorstand des Rüsselsheimer Mietervereins

Wir sind langjährige Mitglieder des Mietervereins und sind über die Pressemeldung des „Rüsselsheimer Echos“ vom 30.03.2009 mehr als irritiert. In dem besagten Bericht heißt es:

„Für Gewobau-Geschäftsführer Michael Hampel gilt das Bild vom bösen Wolf (Vermieter) und den jungen Geißlein (Mieter), die er auffrisst, in Rüsselsheim nicht. Vielmehr gebe es zwischen Gewobau und Mieterverein eine grundlegende Gemeinsamkeit, fairen Umgang miteinander, Kompromissbereitschaft und gegenseitigen Respekt. Gleichwohl bat Hampel, der Verein möge das Geldgeschenk zum Jubiläum, das er mitgebracht hatte, nicht zur Finanzierung des nächsten Prozesses gegen die Gewobau nutzen.“

Wir glauben, dass mit der Annahme der Geldspende nicht nur das Ansehen des Rüsselsheimer Mietervereins beschädigt werden kann, sondern glauben auch, dass mit dem Erhalt des Geldes die Trennlinien zwischen Mieter (die von dem Mieterverein verteten werden) und Vermietern (Gewobau) verwischt werden.

Und das steht dem Mieterverein in Rüsselsheim einfach schlecht!

Aus diesem Grund und in der grundsätzlichen Auffassung, dass es einen natürlichen Interessensgegensatz zwischen Mieterverein und Vermietern, nicht nur in Rüsselsheim gibt, plädieren wir für den folgenden Umgang mit der Spende:

Wir schlagen dem Vorstand, wegen der oben dargelegten konfliktträchtigen Grundsituation vor, die Spende z. B. weiterzureichen. Damit würde auch die Gewobau ihrer sozialen Verpflichtung nachkommen.

Konkret können wir uns vorstellen, dass der Mieterverein die Geldspende z. B. an die Initiatoren des geplanten „antirassistischen Fußballturniers“ auf dem VfR-Vereinsgelände überweist. Das wäre eine gute Anschubfinanzierung hierfür.

Darüber hinaus schlagen wir dem Vorstand vor, die Mitgliedschaft über sein Vorgehen, die Gründe hierfür in einer Presseerklärung, die auch auf der Homepage des Mietervereins zu lesen ist, zu infomieren.

Wir kündigen aber auch an, dass wir gleichwohl andere Mitglieder des Mietervereins und gegebenenfalls die Öffentlichkeit über unsere Kritik informieren wollen.

Wir selbst erbeten eine baldige Antwort.